• Die Odenwald Faserplattenwerk GmbH (OWA) hatte im August 2016 einen Wettbewerb für den Entwurf eines neuen Entwicklungs- und Innovationszentrums am Unternehmenssitz in Amorbach ausgeschrieben. Hohes Interesse an der Aufgabe zeigte sich durch über 100 Teilnahmeanträge, aus denen 26 Büros ausgewählt wurden.
• Von den 23 teilnehmenden Architektenbüros gingen Seyfried & Psiuk Architekten mit ihrem dreigeschossigen Entwurf als Sieger hervor.
Innovation schafft Innovationen! – So das Fazit, das OWA anlässlich der Ausschreibung für die Planung des Entwicklungs- und Innovationszentrums am Hauptsitz im fränkischen Amorbach ziehen konnte. 23 Entwürfe waren zwischen September und November von den teilnehmenden Architektenbüros an die sechsköpfige Jury des Wettbewerbs weitergegeben worden. Schon beim ersten von insgesamt zwei „Wertungsrundgängen“, die anlässlich der entscheidenden Jurysitzung am 13.12.2016 an den plakatierten Wänden der OWA-Ausstellungshalle vorbeiführten, wurde deutlich: Phantasie und Vielfalt hatten in jedem Fall gesiegt. In den Entwürfen, die dort ausgehängt waren, spiegelte sich die ganze Bandbreite zeitgenössischer Architektur wider!
Als Sieger des Wettbewerbs gingen schließlich Seyfried & Psiuk Architekten aus Schwäbisch Gmünd hervor, anno 2015 Gewinner eines der „German Design Awards“. Ihr dreigeschossiger Gebäudeentwurf überzeugte die Jury vor allem durch sein durchweg flexibles Raumkonzept, mit dem den entsprechenden Test-, Werkstatt- oder Schulungsräumen jeweils unterschiedliche Funktionen zugewiesen werden konnten, und das sich darüber hinaus modular erweitern ließ.
Den zweiten Platz belegten fehlig moshfeghi architekten aus Hamburg mit ihrem zweigeschossig angelegten Entwurf. Hier überzeugte die Jury vor allem die „ausdrucksstarke Gebäudeform“, die mit ihrem „auskragenden Obergeschoss und dem überdachten Eingangsbereich eine hohe Wiedererkennbarkeit vermitteln“ konnte. Bei dem Entwurf von rüdenauer–architektur aus Stuttgart, der den dritten Platz erreichte, gefiel der Jury vor allem das vertikale Lamellenkonzept, das dem strukturell eher zurückhaltenden, zweigeschossigen Gebäudeentwurf vorgelagert war.
Als Gesamtpreisgeld für die Entwürfe waren insgesamt rund 26.000 Euro ausgelobt worden. Der erste Preisträger erhält dabei 10.400 Euro, der zweite 6.500 Euro, der dritte 3.900 Euro für seinen Entwurf. Weitere jeweils 2.600 Euro gingen als „Anerkennung“ an die Büros von MGF Architekten GmbH, Dipl. Ing. Josef Hämmerl, aus Stuttgart und K+H, Kilian + Partner PartGmbH, ebenfalls aus Stuttgart.
Die Faszination der Jury bei der Auswahl der Arbeiten war förmlich spürbar gewesen: Die teilnehmenden Architektenbüros hatten bei ihren Entwürfen sämtliche Freiheiten genutzt, die ihnen die Ausschreibung mit ihren wenigen zwingenden Vorgaben gelassen hatte. Die Gesamtgeschossfläche des neuen Zentrums sollte dabei insgesamt 700 m² nicht überschreiten; die Positionierung des Grundrisses auf dem OWA-Betriebsgelände war im Ensemble mit den anderen Gebäuden aufgrund der vorhandenen Raumsituation klar festgelegt. Anspruchsvoller waren die Vorgaben bei der Gestaltung des Raumprogrammes. So war neben Räumen für Belastungstests, Fotoshootings, Werkstatt und Schulungen für Test- und Entwicklungszwecke ein Hallraum mit einem Innenraumvolumen von rund 210 m³ vorgesehen, weiterhin ein „Isolarium“, in das eine Klimaprüfkammer integriert werden musste.
„Das neue Gebäude bündelt eine Vielzahl von unterschiedlichen Funktionen und Aufgaben mit Schwerpunkt in den Bereichen Innovation und Vermittlung von Wissen“, so der Geschäftsführer der Odenwald Faserplattenwerk GmbH, Maximilian von Funck. „Mit dem neuen Entwicklungs- und Innovationszentrum wollen wir vor allem auch ein klares Aufbruchssignal für die Zukunft setzen. Es ist ein Bekenntnis dafür, dass wir unseren Einsatz in den Bereichen Entwicklung und Schulung in den kommenden Jahren noch einmal erhöhen werden, um so unsere Marktposition weiterhin auszubauen.“
Die Preisverleihung fand zusammen mit der Ausstellung der Preisträgerarbeiten anlässlich der Messe BAU 2017 in München statt.
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